IMG_5776Vor mehr als zwei Jahren habe ich mir das Ziel, den IRONMAN Switzerland zu finishen, gesetzt. Seither habe ich ein Grossteil meines Lebens auf dieses Ziel ausgerichtet. Ob nun weniger in den Ausgang, gesünder Ernähren und dem Körper die nötige Erholung bieten, ist neben dem vermehrten Sport ein grosser Bestandteil der Vorbereitung.
Lange war mein Ziel noch in weiter Ferne. Doch seit Anfang des Jahres wurde mir bewusst, dass es nicht mehr so lange geht wie auch schon mal. Und nun gehts noch zwei Wochen bis zum Start.

Es ist normal, dass in der Zeit vor einer grossen Herausforderungen Zweifel auftreten. Habe ich genug trainiert? Bin ich richtig auf den Wettkampf vorbereitet? Stehe ich die Distanzen durch? Solche und weitere Fragen stellt man sich vor einer solchen Herausforderung. Ob nun bei der ersten oder auch bei der wiederholten Teilnahme.

Bereits seit April stelle ich mir diese Fragen immer und immer wieder. Warum? Mit einer neuen beruflichen Herausforderung und dem Umstand, nun nach Zürich zu pendeln schränken mich in der Trainingszeit extrem ein. Auch die Arbeitstage von meist mehr als 10 Stunden täglich sind für das Training und für den harten Aufbau in den letzten Jahren förderlich. So trainiere ich aktuell mehr als 20 Stunden weniger pro Monat als im Jahr zuvor. Obwohl ich in diesem Jahr die grösseren und längeren Distanzen machen müsste, als im Vorjahr. Meine Vorhaben und Ziele hinsichtlich der Trainingsplanung konnte ich seit Februar nicht mehr nachgehen. Das Schwimmtraining hat aufgrund der Pendelei nach Zürich extrem gelitten. Auch die Laufeinheiten wurden kürzer, da ich Abends meist erst so gegen halb neun oder neun zu Hause war.

Also kurz: Ich bin mir sehr unsicher, ob ich die Distanzen eines IRONMANs überstehen werde. Trotzdem zeigen einzelne Test im Schwimmen, Radfahren und Lauftraining, dass ich grundsätzlich fit bin, jedoch nicht auf dem gewünschten Niveau. Erschwerend zu den fehlenden Trainingseinheiten kommt noch, dass ich aktuell im Militärdienst stehe und somit einerseits viele wichtige Trainingseinheiten aussetzen muss, anderseits die Regeneration auf Grund von stetigem Schlafmangel nicht optimal funktioniert.

Trotzdem habe ich mich entschieden, meinen ersten IRONMAN am 19. Juli 2015 zu finishen. Nicht in der angepeilten Zeit von unter elf Stunden. Ich hab mich entschieden, meine bestmögliche Leistung an diesem Tag abzurufen. Um so meine Erfahrungen aus den verschiedenen Wettkämpfen und Trainings zielgerichtet für den Erfolg am IRONMAN einzusetzen.

Ich freue mich auf mein persönliches Abenteuer, den IRONMAN Switzerland und freue mich nach dem Zieleinlauf um so mehr, dass ich nun ein erstes persönliches Ziel erreicht habe.

Das Ziel, einen IRONMAN unter elf Stunden zu finishen ist noch nicht vom Tisch und wird für die kommende Saison angesetzt. Dies bedeutet, dass ich mein Leben optimieren muss, um die geplanten Trainingseinheiten effektiv und optimal durchführen zu können.

Triathlon spielt man nicht – Triathlon lebt man!